Mit sehr gutem Masterabschluss: Rebekka Bracht entwickelt das Ruhrgebiet
Rebekka Bracht arbeitet als Start-up Ecosystem Manager bei der Initiativkreis Ruhr GmbH. In den vergangenen Jahren studierte sie berufsbegleitend an der Ruhr-Universität Bochum. Den Studiengang M.A. Organizational Management hat Rebekka Bracht im September 2022 sehr erfolgreich abgeschlossen.
Frau Bracht, Sie haben Ihren 2-Fach-Bachelor in Medienwissenschaft und Sozialwissenschaft (B.A.) bereits an der Ruhr-Universität Bochum absolviert und nun im Anschluss den M.A. Organizational Management gemacht. Wie kam es, dass Sie sich für ein berufsbegleitendes Studium an der Ruhr-Universität Bochum entschieden haben?
Ich habe 2015 meinen B.A. hier in Bochum abgeschlossen, um danach Vollzeit zu arbeiten. Nach einigen Jahren im Beruf war mir klar: Ich will mehr. Aber gleichzeitig wollte ich auch weiterarbeiten. Das Angebot des IAW passte daher für mich zu 100%: meine berufliche Tätigkeit weiter auszuüben und mich nebenbei meiner weiteren wissenschaftlichen Ausbildung widmen. Dazu kam, dass ich die Ruhr-Universität kenne und die Lehre hier zu den Besten gehört.
Wie konnten Sie theoretische Konzepte in Ihren beruflichen Kontext einbringen?
Das Konzept des IAW beruht darauf, dass die Studierenden ihre beruflichen Kenntnisse immer mit einbringen. Dadurch kann aber auch ganz schnell die theoretische Basis in der Praxis umgesetzt werden. Ich hatte beispielsweise unfassbares Interesse daran, Prozesse in meinem Unternehmen mitzugestalten, sodass mir hier die Theorie eine gute Grundlage geboten hat. Gleichzeitig konnte ich meine berufliche Realität dann auch in meine Masterthesis übertragen.
Beruf und Studium zu vereinbaren, ist sicherlich eine große Herausforderung. Wie haben Sie diese gemeistert?
Haha, das frage ich mich heute auch. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich ein sehr disziplinierter und strukturierter Mensch bin. Anders wäre es nicht gegangen. Und was mir sehr geholfen hat, ist das große Verständnis aus meinem privaten und beruflichen Umfeld.
Thema Ihrer Masterarbeit war „Wie Start-up Ökosysteme eine Region entwickeln und Innovationen treiben: Ein Vergleich zwischen dem Ruhrgebiet und der Region Ostwestfalen-Lippe“. Was genau interessiert Sie daran?
In meinem Unternehmen bin ich dafür zuständig, etablierte Unternehmen und Corporates aus dem Ruhrgebiet mit jungen, innovativen Start-ups zu vernetzen – als eine Art Brückenbauerin. Im Ruhrgebiet hat sich die letzten Jahre unfassbar viel im Bereich der Start-up-Förderung getan – aber in anderen Regionen eben auch. Als Flächenregion ist Ostwestfalen-Lippe zumindest in Teilen mit dem Ruhrgebiet vergleichbar und macht vieles anders, wovon wir lernen können.
Warum ist das Thema in Ihrem Unternehmen derzeit so aktuell und wie kann Ihr Unternehmen von den Ergebnissen der Masterarbeit profitieren?
Das Ruhrgebiet obliegt nach wie vor stark dem strukturellen Wandel. Der Initiativkreis Ruhr hat sich zur Aufgabe gemacht, diesen zu unterstützen. Und Start-ups können dabei einen wichtigen Teil zu beitragen. Daher wurde das Projekt Gründerallianz Ruhr ins Leben gerufen. Innerhalb von Projekten kann sich viel verändern, Rahmenbedingungen verändern sich. Meine Masterarbeit zeigt auf, welche Rahmenbedingungen in einer anderen Region vorherrschen und was das Ruhrgebiet für sich mitnehmen kann. Und auch, wo es schon richtig gut ist.
Sie waren über Jahre Fachschaftssprecherin und haben sich für die Studierenden engagiert. Wie konnten Sie die Interessen der Studierenden vertreten?
Zusammen mit meinen Kommiliton:innen hatten wir ein „normales“ Semester. Danach kam Corona. Auch für uns nebenberuflich Studierende hat sich damit das studentische Leben komplett verändert. Waren wir 2019 noch zusammen auf dem Weihnachtsmarkt, mussten wir unsere Vorbereitungen und Austausche untereinander ebenfalls ins Digitale verlegen, was das IAW hervorragend organisiert hat. Berufsbegleitend Studierende haben teilweise aber auch andere Anforderungen und Herausforderungen als Vollzeit-Studierende. Und ich glaube aus vollster Überzeugung an die Kraft von Netzwerken. Dazu benötigt es viel Kommunikation und Vertrauen – und ich bin sehr dankbar, dass ich drei Jahre lang die Interessen der Studierenden des IAW vertreten durfte und habe dadurch sehr viele tolle Menschen kennengelernt und quasi nebenbei viele Insights über die Arbeit von universitären Instituten gelernt.
Welche Tipps geben Sie den Leuten, die auch überlegen, diesen Studiengang zu absolvieren?
Erstens: Traut euch! Das IAW ermöglicht vieles und ist innerhalb der Strukturen relativ flexibel, sodass man sich die Module gut aussuchen kann. Zweitens: Seid gut organisiert! Vieles lässt sich durch gute Kommunikation und Organisation abfangen. Und nutzt vor der Bewerbung die Möglichkeiten einer Studienberatung und wendet euch bei Fragen auch an die Fachschaft, die sehr gut in die einzelnen Bereiche vernetzt ist.
Jetzt haben Sie den M.A. Organizational Management in der Tasche. Wie geht es für Sie nun weiter? Welche Pläne haben Sie?
Meine berufliche Karriere hat sich bereits während des Studiums geändert: nach über 5 Jahren im Bereich Kommunikation bin ich seit 2021 als Netzwerkerin und Brückenbauerin für Start-ups und Unternehmen tätig. Dies wäre ohne den Master am IAW wahrscheinlich so in der Form nicht passiert und dafür bin ich unfassbar dankbar. Erst einmal geht es daher weiter wie bisher: ich arbeite daran, dass das Ruhrgebiet ein guter Platz für Unternehmen und Start-ups ist. Und auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus anderen Ökosystemen in der Weiterentwicklung der Region berücksichtigt werden.
Jetzt haben Sie auch wieder mehr Zeit? Wie verbringen Sie diese Zeit?
Definitiv habe ich jetzt wieder mehr Zeit und verbringe diese wieder vermehrt mit guten Freunden oder erkunde mit meinem Pferd die Natur hier bei uns in der Region.
Vielen Dank und alles Gute